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Viele Menschen möchten den Job wechseln, doch die Angst vor dem Unbekannten und viele weitere Bedenken halten sie davon ab, diesen Schritt zu wagen. Doch was, wenn es sich hier nur um Mythen handelt, die einfach widerlegt werden können? Wir glauben, dass die Chancen, die ein Wechsel bietet, riesig sind. In diesem Artikel gehen wir den häufigsten Jobwechsel-Mythen auf den Grund und zeigen, warum es sich lohnt, einen beruflichen Neustart anzugehen.
Wir leben in einer Welt, die sich ständig verändert. Das Verharren in einem unbefriedigenden Job bedeutet in diesem Kontext für die meisten Stillstand. Und Stillstand trägt in der Regel nicht zu einem Gefühl persönlicher Erfüllung bei. Doch warum ist das so? Welche Ängste und Sorgen hindern uns daran, den nächsten Karriereschritt endlich zu wagen?
Hier sind die Top-5-Jobwechsel-Mythen – und warum es wirklich nur Mythen sind.
Mythos 1: Zu viele Jobwechsel sind schlecht für den Lebenslauf
Viele glauben: Wer häufig den Arbeitgeber wechselt, gilt bei Recruitern als sprunghaft, unzuverlässig und unsicher. Warum sollte man jemanden einstellen, der nicht weiß, was er will und scheinbar immer schnell unzufrieden ist?
Realitätscheck: Die Studie „Human capital at work: The value of experience" des McKinsey Global Institute zeigt: Bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wechselt der Durchschnitt zwei bis vier Mal in zehn Jahren den Job. Es ist inzwischen also normal, sich häufiger nach einer neuen Herausforderung umzuschauen. Viele Personaler bewerten dies durchaus positiv, denn wer häufig wechselt, ist flexibel und bring vielseitige Erfahrung mit. Viele aktuelle Studien beweisen: Öfter eine neue Stelle anzutreten, wirkt sich positiv auf die Karriereentwicklung aus.
Mythos 2: Ein Jobwechsel ist wegen der Probezeit zu riskant
Es stimmt: In der Regel geht in Deutschland jede neue Stelle mit einer Probezeit einher, die meistens sechs Monate beträgt. Wer im jetzigen Job eine lange Betriebszugehörigkeit vorweisen kann, fühlt sich sicher und möchte diese vermeintliche Sicherheit nicht leichtfertig aufgeben. Hier schwingt auch die Angst vor finanzieller Instabilität mit.
Realitätscheck: In der heutigen Arbeitswelt gibt es nur in seltenen Fällen so etwas wie eine absolute Jobsicherheit. Hinzu kommt, dass eine Kündigung durch den Arbeitgeber in Zeiten akuten Fachkräftemangels seltener geworden ist. Vielmehr sind es aktuell die Arbeitnehmer, die darüber entscheiden, ob sie bei einem Unternehmen bleiben wollen oder nicht. Eine Studie von Softgarden zeigt: Schon 2018 hat jeder Vierte bereits von selbst in der Probezeit gekündigt oder zumindest darüber nachgedacht. Die Probezeit sollte grundsätzlich als Chance angesehen werden: Beide Seiten können in Ruhe prüfen, ob die Zusammenarbeit funktioniert und jeder bekommt, was er erwartet. Die Angst vor einer erneuten Probezeit sollte kein Hinderungsgrund für einen Jobwechsel sein – neue Netzwerke und die Erweiterung bestehender Fähigkeiten können auf die gesamte Karriere gesehen wichtiger sein als eine lange Betriebszugehörigkeit.
Mythos 3: Woanders ist es auch nicht besser
Eine der größten Sorgen: Die Angst vor dem Unbekannten. Warum sollte im neuen Job beim neuen Arbeitgeber wirklich alles besser sein? Vielleicht freut man sich auf den neuen beruflichen Abschnitt, aber schon bald stellt sich heraus, dass eigentlich nichts so richtig passt? Die Unternehmenskultur, der Workload, die neuen Kollegen – man hat sich alles anders vorgestellt.
Realitätscheck: Heutzutage gibt es unzählige Möglichkeiten, sich vorab ein sehr genaues Bild vom neuen Job und dem neuen Unternehmen zu machen. Ob Social-Media-Auftritt oder Arbeitgeberbewertungen bei kununu oder glassdoor: Hier gewinnt man interessante Einblicke in das Unternehmen. Zudem wird es immer selbstverständlicher, im Bewerbungsprozess nicht nur die Führungskraft, sondern auch Teile des Teams kennenzulernen. Überlegen Sie sich, was Ihnen bei einem Jobwechsel am wichtigsten ist und wie Sie hierfür ausreichend Informationen einholen können – online, aber auch persönlich beim zukünftigen Chef und den zukünftigen Kollegen. Und: Scheuen Sie sich nicht, nach einem Probearbeitstag zu fragen! Legen Sie sich vorab ein bisschen proaktiv ins Zeug und tragen Sie so viele Informationen über das neue Unternehmen zusammen wie möglich. Haken Sie nach, wenn Sie auf konkrete Fragen keine konkreten Antworten bekommen. So minimieren Sie die Chance, dass es Ihnen im neuen Job nicht gefällt.
Mythos 4: Ich bin zu alt für einen Jobwechsel
Menschen, die sich als zu alt für einen Jobwechsel einstufen, glauben häufig, ihre Fähigkeiten seien nicht mehr aktuell und gefragt. Zudem sorgen sie sich oft um den Verlust von Status und Sicherheit.
Realitätscheck: Man ist nie zu alt für einen Jobwechsel. Wie die Chancen auf dem Arbeitsmarkt stehen, lässt sich nie pauschalisieren und ist positions- und branchenabhängig. Der Arbeitsmarkt hat sich hier sehr stark verändert. Durch die „Talent Shortage“ kämpfen Unternehmen derzeit um Bewerber wie noch nie – ganz unabhängig vom Alter. Außerdem: Gerade in Zeiten der Unbeständigkeit und hohen Fluktuation sind Souveränität und Seniorität sowie Führungs- und Mentoring-Fähigkeiten besonders gefragt. Beides haben Berufseinsteiger logischerweise erst einmal nicht im Gepäck. Genau hier können Berufserfahrene punkten. Mit den Jahren baut außerdem jeder ein umfangreiches berufliches Netzwerk auf. Diese Kontakte können für einen neuen Arbeitgeber von großem Wert sein. Hinzu kommt, dass das Konzept des lebenslangen Lernens heute wichtiger ist denn je. Weiterbildungsmöglichkeiten und Schulungen stehen Menschen jeden Alters offen. Es ist heutzutage nicht schwer, seine Fähigkeiten immer wieder auf den neuesten Stand zu bringen und sich an die Anforderungen neuer Rollen anzupassen. Viele erfolgreiche Karrieren begannen erst in der späteren Lebensphase. Menschen wie Ray Kroc (McDonald's) oder Colonel Sanders (KFC) zeigen, dass es nie zu spät ist, einen neuen beruflichen Weg einzuschlagen und erfolgreich zu sein.
Mythos 5: Ich lasse meinen Chef und meine Kollegen im Stich
Viele Arbeitnehmer glauben, dass sie ihre Chefs und Kollegen im Stich lassen, weil sie sich verantwortlich für den Erfolg des Teams und die Kontinuität der Projekte fühlen. Sie wollen vermeiden, dass ihre Abwesenheit zu zusätzlicher Arbeit und zusätzlichem Stress für ihre Kollegen führt und dass sie wichtige Beziehungen und das Vertrauen ihres Teams zerstören könnten.
Realitätscheck: Hier gibt es allerdings gleich einige Aspekte, die Sie beachten sollten, wenn diese Gedanken Sie derzeit von einem Jobwechsel abhalten:
- Langfristiges Wohl: Ein Jobwechsel kann langfristig für alle Beteiligten vorteilhaft sein. Wenn Sie in Ihrer neuen Position zufriedener und produktiver sind, profitieren auch Ihre neuen Kollegen und das Unternehmen.
- Nachfolgeregelung: Verantwortungsvolle Unternehmen haben Pläne für die Nachfolge und die Verteilung von Aufgaben, um den Übergang reibungslos zu gestalten.
- Persönliche Entwicklung: Ihre berufliche Weiterentwicklung ist wichtig. Ein Jobwechsel ermöglicht es Ihnen, neue Fähigkeiten zu erwerben und Erfahrungen zu sammeln, die Sie in Zukunft auch in anderen Teams oder Unternehmen einbringen können.
- Netzwerkerweiterung: Ein Wechsel erweitert Ihr berufliches Netzwerk, was auch Ihren ehemaligen Kollegen und Ihrem ehemaligen Arbeitgeber zugutekommen kann, indem Sie Kontakte und Ressourcen teilen.
- Vorbildfunktion: Ihre Entscheidung, eine neue Herausforderung anzunehmen, kann ein Vorbild für andere sein und zeigen, dass Veränderungen positiv und bereichernd sein können.
Fazit
Ein Jobwechsel kann aus mehreren Gründen vorteilhaft sein: Er bietet die Chance auf persönliches und berufliches Wachstum, ermöglicht das Sammeln neuer Erfahrungen und den Erwerb neuer Fähigkeiten. Die daraus resultierende Zufriedenheit und Produktivität können sowohl für das neue als auch das alte Team wertvoll sein. Zudem können lebenslanges Lernen und ein erweitertes Netzwerk langfristig positive Effekte haben, während Ängste und Bedenken durch gezielte Vorbereitung und Weiterbildung überwunden werden können. Ein Wechsel kann somit sowohl die Karriere als auch das persönliche Wohlbefinden erheblich verbessern. Es gibt also keine guten Argumente dafür, in einem Job zu verharren, der einem keine Erfüllung bringt.
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